1. Mai 2020 – Kuba steht für seine Ideale ein

Die Menschen in Kuba werden dieses Jahr nicht zu Millionen die Straßen und Plätze des Landes bevölkern, um den Idealen der Revolution Ausdruck zu verleihen und für Gleichheit und Solidarität ihre Stimme zu erheben. Und doch wird Kuba der kapitalistischen Welt den Spiegel vorhalten, gegen Egoismus und Profitgier.

Von Claudia Maceo Urrutia & Gerald Schüßl (La Habana, Cuba)

Claudia Maceo Urrutia & Gerald Schüßl in Havanna mit ÖKG-Spezialmaske

In Kürze begehen wir wieder den internationalen Tag der Arbeit. Den 1. Mai, diesem wichtigen Symbol der Arbeiterinnen und Arbeiter im Kampf für Gleichheit, Solidarität und Menschlichkeit. Gerade diese Werte sind es, die der Welt in Zeiten der Pandemie so schmerzlich abgehen. Werte, für die es mehr denn je gilt einzustehen und zu kämpfen. Kuba tut dies auf eine einzigartige, für viele reiche kapitalistische Länder auch beschämende Art und Weise. Kuba hilft und schickt tausende Ärzte und medizinisches Personal in die ganze Welt. In Zeiten einer weltweiten Ausnahmesituation, ein umso wichtigeres Zeichen der Menschlichkeit und Solidarität. Ein Handeln, dass so im Gegensatz zur gegenwärtigen Realität auf unserem Planeten steht, wo Missgunst und Egoismus immer mehr überhand nehmen. Einem Umfeld, in dem sich Kuba sogar für seine medizinische Hilfe denunzieren lassen muss; wo in erster Linie die USA versuchen den Druck auf die Insel immer weiter zu erhöhen. In ihrem blinden Hass scheuen sie nicht einmal davor zurück, sanitäre Hilfslieferungen zu unterbinden und jedem der mit Kuba zusammenarbeitet zu sanktionieren und zu bedrohen. In genau dieser Welt, hilft Kuba und lässt sich von kriminellen Blockaden und Anfeindungen nicht beirren. Doch bei genauem Blick auf die Fakten richtet die Politik der USA sich von selbst. Hunderttausende Infizierte, mehrere zehntausende Tode und viele Millionen Menschen ohne Arbeit, Perspektive und sozialer Absicherung. Dies ist der Preis für menschenverachtende, falsche Politik. Einer Politik, die in Kuba keine Chance hat und auch niemals haben wird. Die Menschen in Kuba werden nicht sich selbst überlassen – ganz im Gegenteil – das ganze Land kämpft, hunderttausende sind tagtäglich auf den Beinen, um diese Krise zu meistern und niemanden am Weg dahin zu verlieren.

In den vergangenen Wochen wurden allein im Bereich Arbeitnehmerschutzes 20 Gesetze beschlossen, um die Auswirkungen der Pandemie so gering wie möglich zu halten. So wurde unter anderem die Möglichkeit der Heimarbeit bzw. Telearbeit für 557.000 Menschen geschaffen. Dies geschieht bei 100% Sicherstellung ihres Gehaltes und verschiedener weiterer Zuschüsse wie der Subventionierung ihrer Verpflegung. Eine besonders geschützte Gruppe sind Arbeiter die älter als 60 Jahre sind. Diese Gruppe wurde mit Beginn der Pandemie zu Ihrem Schutz in Heimarbeit geschickt. Wo Heimarbeit aufgrund ihrer spezifischen Tätigkeit nicht möglich ist, garantiert der kubanische Staat die Fortzahlung des Gehalts für den ersten Monat zu Gänze und danach zu 60% bis zur Beendigung der Pandemie. Auf Initiative der kubanischen Gewerkschaft wurden darüber hinaus eine Vielzahl weiterer besonders wichtiger Maßnahme zur Unterstützung der werktätigen Bevölkerung getroffen. Diese Hilfen betreffen, im speziellen Menschen, die in den Bereichen Gesundheit, Sicherheit und Versorgung beschäftigt sind und wesentlich an der Bekämpfung der Pandemie beteiligt sind, in Summe mehr als 62.000 Menschen. So profitiert diese Gruppe zum Beispiel von eigens eingerichteten Kinderbetreuungsstätten, wie alle Bildungseinrichtungen in Kuba selbstverständlich kostenlos. Alle Kubanerinnen und Kubaner, die sich aufgrund von Covid-19 in Heimquarantäne oder im Krankenhaus befinden, sind sozial geschützt und behalten ihren normalen Lohn zu 100% fortbezahlt. Besonders hervorzuheben ist der Umgang mit Arbeitnehmern in den am härtesten betroffen Branchen wie Tourismus, Transport und Industrie. Da sich diese Gruppe von mehr als 53.000 Menschen dem faktischen Wegfall ihrer Tätigkeit gegenübersieht, wurden vom kubanischen Staat alle geeigneten Mittel ergriffen um die Auswirkungen so sozial verträglich wie möglich zu gestalten. Dies geschieht mittels priorisierten Angebots neuer Arbeitsplätze an diese Gruppe. Für ungefähr 42 Prozent der betroffenen Arbeiter wurden so neue Arbeitsplätze in den Bereichen Gesundheit oder krisenwichtiger Versorgung geschaffen. Wo dies nicht möglich war, garantiert Kuba die Fortzahlung des Basisgehalts. Es versteht sich von selbst, dass es sich hierbei nur um eine punktuelle Auszählung der unzähligen Maßnahmen handelt mit denen die kubanische Regierung, gemeinsam mit der Gewerkschaft, die negativen sozialen Auswirkungen der Pandemie erfolgreich bekämpft. Im Gegensatz zu vielen kapitalistischen Ländern hat das Schreckgespenst der Arbeitslosigkeit und des sozialen Abstiegs in Kuba keine Chance.

Die Menschen in Kuba werden dieses Jahr nicht zu Millionen die Straßen und Plätze des Landes bevölkern, um den Idealen der Revolution Ausdruck zu verleihen und für Gleichheit und Solidarität ihre Stimme zu erheben. Und doch wird Kuba der kapitalistischen Welt den Spiegel vorhalten, gegen Egoismus und Profitgier. Im Internet, gemeinsam mit der Familie auf den Balkonen, in ihren Gedanken und Herzen. Gegen Imperialismus, gegen die kriminelle Blockade der USA – für mehr Menschlichkeit und Solidarität.

#El1MayoVamosA
#CubaSalvaVidas
#ElBloqueoMata
#VivaCuba

Ein besonderer Dank an Gilda Chacon (Central de Trabajadores de Cuba) für Ihre Hilfe bei der Erstellung dieses Artikels.

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